Es gibt Tage, die werden dir nicht gefallen

Der nächste unbekannte Gegner erwartete uns im weit entfernten Bettringen. Die weiteste Anreise für die Herren 1 in dieser Saison wollten wir gerne mit Punkten aufwerten. Daraus wurde jedoch nichts, da es eben einer dieser Tage war.

Neue Doppel – neuer Erfolg?

Nachdem es im Spiel gegen DJK in Abwesenheit von Dieter mit dem Doppel Dreher/Bertsche gegen Doppel 1 gar nicht so schlecht lief, wollten wir das Experiment fortsetzen und mit Zimmermann/Hofacker die übelste Links-Rechts-Abwehrkombination zwischen Bettringen und dem Grand Canyon aufbieten. Doppel 1 Wohlfarth/Schwenger blieb wie gehabt als vermeintlicher Punktegarant unverändert. Diese Taktik war ganz dicht dran voll aufzugehen. Doppel 1 gewann ganz locker, während Dreher/Bertsche sichtbar aufgeregt die große Herausforderung annahmen. Nach zwei verlorenen Sätzen waren sie aber so richtig drin im Spiel und setzten dem Spitzendoppel Holl/Proksch (auch mit regelmäßig eingestreuten Kolben) schwer zu. Das gipfelte im fünften Satz in einem spektakulären Ballwechsel mit einem Katenball zum 10:9 für unsere Helden. Doch die Bettringer spielten weiter furchtlos und konzentriert; wehrten den Matchball ab und rangen uns mit 12:10 nieder.
Unser neues Abwehrdoppel 3 – vergleichbar mit Oliver Roggisch, an dem so ziemlich alles abprallte – mauerte sich ebenfalls in den fünften Satz. Leider sind Dieter und Maurice zusammen massemäßig sogar weniger als der Handballhühne Roggisch, sodass der Vergleich nicht ganz passt und unser Doppel doch ausgespielt wurde. Mit mehr Fortune hätten wir 3:0 in Führung gehen können, anstatt 1:2 hinten zu liegen (wie immer).

Halbes Kleeblatt – halbe Leistung?

In den Einzeln lief es gleich unerwartet schlecht weiter. Wolfgang fand kein Mittel gegen die Nummer 1, die alle seine Angriffe zu kontern wusste. Clemens – eigentlich unsere sichere Bank für Siege – hatte schlicht nicht die Power um sich gegen seinen hauptsächlich abwehrenden Gegner Proksch durchzusetzen. Vergleiche von Clemens Körperhaltung zu einem nassen Sack drängten sich auf. Keine Spannung, keine Energie in den Bewegungen. Was war nur los mit ihm? Die Antwort ist in missglückter Spielvorbereitung zu suchen. Das Training am Vorabend wurde wie üblich in der Nachsitzung besprochen. Als in der Krone Ende angesagt war, verlagerte sich das halbe Kleeblatt Clemens und Mitch zur Nach-Nachsitzung. Bis ca. 3 Uhr. Bis zum Spielbeginn um 14:30 Uhr war dann die nötige Regenerationszeit nicht einzuhalten und die Einzelleistung ließ stark zu wünschen übrig.
Mitch schien zwar mehr Energie aufgebaut zu haben, doch offensichtlich musste auch er noch etwas Tribut zollen. Nach dem ersten gewonnen Satz fiel er immer mehr ab (oder sein Gegner wurde einfach übermächtig?) und steigerte sich zu einem 0:6 Rückstand im vierten. In der genommen Auszeit spürte jeder die Angst vor dem drohenden zu Null, das bekanntlich mit Bier für die Teamkameraden geahndet wird. Diese Angst lähmte so sehr, dass es tatsächlich passierte. Das Kleeblatt hatte sich zerstört! Es gibt eben Tage, die werden dir nicht gefallen.

Dieter hat ein Mini-Me?

Eigentlich hielten wir Dieters Spielweise für absolut einzigartig. Doch in Bettringen spielt Dieters wesentlich jüngeres Ich. Die gleiche Art der Rückhandabwehr, gleicher gelegentlich erfolgreicher Vorhandangriff und auch Linkshänder! Sehr wahrscheinlich ist Dieters Belag älter als sein Mini-Me und die daraus gewonnene Erfahrung setzte Diddi in einen Sieg über sich selbst um. Leider erst unser zweiter Zähler.
Stefan holte in einem sehr spannenden Fünfsatzmatch noch einen Punkt ehe Clemens – inzwischen mehr oder weniger erholt – unseren vierten Punkt machte. Dabei blieb es dann jedoch für uns. Mehr wollte an diesem Tag einfach nicht zusammen gehen.

Spielbeginn 14:30 Uhr, Spielende 17:05 Uhr – und dann?

So früh war ein Samstagsspiel seit der Jugend nicht zu Ende. Haben da die Wirtschaften in Bettringen überhaupt schon geöffnet? Und wo kann man hier überhaupt hingehen? Leider hatten drei der Bettringer schon andere Pläne für den Abend und die übrigen drei waren noch unentschlossen bzw. schauten bei den nachfolgenden Spielen zu. Freundlicherweise wurden wir jedoch in der Halle noch auf ein Getränk eingeladen und konnten die Zeit bis zum Essen noch mit ein paar lustigen Gesprächen überbrücken und die Jungs besser kennenlernen. Auf deren Empfehlung kehrten wir beim Trikotsponsor im Tennisheim Bettringen ein, wo wir sehr gutes Essen und zum Abschluss vom Wirt noch einen Schnaps erhielten. Das war wohl der Tischtennis Bonus. Das Lokal war auch zu früher Stunde recht gut gefüllt und auf jeden Fall die Empfehlung wert.

SG Bettringen II – SV Kaisersbach
Paarung Heim Gast 1 2 3 4 5 Sätze Spiele
D1-D2 Holl, Michael
Proksch, Holger
Dreher, Wolfgang
Bertsche, Stefan
11:7 11:4 7:11 6:11 12:10 3:2 1:0
D2-D1 Hintze, Nico
Knödler, Niko
Wohlfarth, Clemens
Schwenger, Michael
5:11 7:11 4:11 0:3 0:1
D3-D3 Sickinger, Jonas
Fuchs, Stefan
Zimmermann, Dieter
Hofacker, Maurice
11:5 7:11 8:11 11:8 11:7 3:2 1:0
1-2 Holl, Michael Dreher, Wolfgang 11:3 11:8 11:7 3:0 1:0
2-1 Proksch, Holger Wohlfarth, Clemens 8:11 11:4 11:8 13:11 3:1 1:0
3-4 Hintze, Nico Zimmermann, Dieter 6:11 11:9 11:13 10:12 1:3 0:1
4-3 Knödler, Niko Schwenger, Michael 6:11 11:7 11:5 11:0 3:1 1:0
5-6 Sickinger, Jonas Hofacker, Maurice 11:8 11:6 11:6 3:0 1:0
6-5 Fuchs, Stefan Bertsche, Stefan 8:11 11:8 11:9 12:14 9:11 2:3 0:1
1-1 Holl, Michael Wohlfarth, Clemens 11:13 3:11 2:11 0:3 0:1
2-2 Proksch, Holger Dreher, Wolfgang 11:9 11:8 11:4 3:0 1:0
3-3 Hintze, Nico Schwenger, Michael 11:8 11:8 11:9 3:0 1:0
4-4 Knödler, Niko Zimmermann, Dieter 12:10 11:3 11:5 3:0 1:0
Bälle:464:410 30:18 9:4

3 Kommentare

  1. Michael Schwenger

    Wenn man ehrlich ist, war unsere Leistung an diesem Tag zwar unterdurchschnittlich, aber es hätte genauso gut andersherum ausgehen können.
    Zuhause sind wir bislang ungeschlagen und dieser Vorteil wird uns dann in der Rückrunde zugute kommen 🙂

  2. Noch ist nicht Ende aller Tage, die Rückrunde kommt, keine Frage und der Sieg bestimmt auch! 😉

  3. Super Bericht…Nur mit dem Heimsieg gegen uns wird leider nix 😉

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